In »Die Gefangene« nimmt Marcel, der am Ende von »Sodom und Gomorrha« beschlossen hat, Albertine zu heiraten, sie zu sich nach Hause und hält sie vor den Augen der Welt versteckt. Sehr bald stellt er jedoch fest, daß mit dieser Gefangennahme die Liebe einer Eifersucht weicht, die ihn zum eigentlichen Gefangenen macht. Anders als Swann erkennt Marcel zwar die Mechanismen dieser Eifersucht, kann sich aber nicht von ihr befreien. Statt dessen werden Sehnsüchte nach anderen Frauen wach, nach neuen Reisen. Als sein Überdruß letztlich siegt und Marcel den Entschluß faßt, Albertine zu verlassen, erfährt er, daß sie ihm zuvorgekommen ist, und seine vermeintliche Gleichgültigkeit wird vom Schmerz über die Trennung konterkariert.