Kissener schlüsselt, teilweise etwas provokativ in seiner Fragestellung und seinen Argumenten, das uns allen bekannte 'Vater-unser' in seine einzelnen Sätze bzw. Bitten auf.
Zunächst versucht er über die einzelnen Begriffe aus der umgangsprachlichen Definition zu der für ihn zum Tragen kommen-den religionsübergreifenden Sinndeutung überzuleiten. Dabei versucht er die Inhalte dieses Gebetes zu ergründen und sie neu zu interpretieren.
Mit einigen zu den einzelnen Termini entsprechenden Zitaten der Bibel sowie antiker und neuerer Texte gelingt es ihm, eine für unsere jetzige Zeit passende Fragestellung und Beweisführung aufzubauen, die seine Definition der einzelnen Passagen des 'Vater-unser' untermauern.
Sein Fazit zu den einzelnen Absätzen dieser Anrufung Gottes mündet in einer nachvollziehbaren, kompletten Neuinterpretation dieses Gebetes.
Abschließend geht er auf die Frage ein, 'was ein Gebet ist', gibt Aufschlüsse zum Beten selbst und geht auf die 'gefühlte Trennung' zwischen dem Göttlich-EINEN und uns Menschen ein.
Manuel-V. Kissener schlüsselt in seinem Buch teilweise recht provokativ in seiner Argumentation das Gebet des Herrn, wie das Vater-unser auch genannt wird, auf. Jesus hätte einen Heiden-Spaß an Kisseners Darlegungen, da er, wie wir wissen, selbst ein kleiner Rebell gewesen ist, als er z. B. die Händler auf dem Tempelvorplatz gewissermaßen rausschmiß. Aber mal Spaß beiseite: Zunächst versucht Kissener die Begriffe innerhalb des Vater-unsers umgangssprachlich zu erläutern. Dabei ist er bestrebt, die dualistischen Denkmuster, denen alle Menschen unterliegen, aufzubrechen. Es gelingt ihm, eine für unsere jetzige Zeit passende Fragestellung und Beweisführung aufzubauen, um so ein zweitausend Jahre altes Gebet ins 21. Jahrhundert zu übertragen. Hierzu nutzt er antike und neuere philosophische Texte und Bibelzitate zur Untermauerung seiner Gedanken. Sein Fazit zu den einzelnen Absätzen und Bitten dieser Anrufung Gottes mündet in einer kompletten Neu-Interpretation dieses bekanntesten aller christlichen Gebete. Seine Aufschlüsse, was ein Gebet ist und wie wir beten sollten, um unsere Bitten ans Göttliche zu richten, sowie seine Darlegungen hinsichtlich der "gefühlten Trennung" zwischen uns Menschen und dem Göttlichen, runden sein Buch ab.