Dieses Buch ist eine Biografie, keine Monografie. Es führt uns die Jahre und Jahrzehnte sowie das Umfeld vor Augen, in denen Christian Ludwig, der sich 1966 den Namen Attersee gab, das wurde, was er heute darstellt: einen der bedeutendsten österreichischen Künstler der Gegenwart, aber auch eine öffentliche Gestalt von hoher Prominenz, starkem Einfluss und großer Verbreitung.
Natürlich ist das eine Prädikat vom anderen nicht zu trennen, und gerade bei Attersee ist die Einheit von Kunst und Leben, die alte Obsession der Avantgarde, angestrebt und exemplarisch vollzogen. Die Biografie, die das Leben, und die Monografie, die das Werk in den Mittelpunkt stellt, treffen sich vielfältig. In einer Moderne der Massenkultur sind die Bilder eingepasst in den Kreislauf der Verwertung und Wiederverwertung, und zwar im umfassenden Sinn dessen, was ein Bild sein kann: ein Gemälde und ein Image, ein Porträt und eine Vorstellung, eine bewusste Setzung und ein Vorurteil. Christian Ludwig Attersees öffentliche Existenz bewegt sich in der Interferenzzone all dessen. Das Buch will diese Zone ausloten.