Die "Kritik der praktischen Vernunft" ist die zweite der drei Kritiken von Immanuel Kant und wurde 1788 veröffentlicht. Daher wird sie manchmal auch als "Zweite Kritik" bezeichnet. Sie schließt an Kants erste Kritik, die "Kritik der reinen Vernunft", an und ist eines seiner Hauptwerke zur Moralphilosophie. Während Kant mit der "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" (1785) bereits ein bedeutendes moralphilosophisches Werk veröffentlicht hatte, sollte die "Kritik der praktischen Vernunft" seine Auffassung vom Willen, der nur durch das Sittengesetz bestimmt werden kann, und seine ethischen Ansichten in den größeren Rahmen seines Systems der kritischen Philosophie stellen und bestimmte Themen seiner Moralphilosophie, wie das Gefühl der Achtung vor dem Sittengesetz und den Begriff des höchsten Gutes, vertiefen.