Wie hat sich die hauswirtschaftliche Bildung in der Zeit von 1900 bis 1960 verändert? Welche Rolle spielten dabei die jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Hintergründe? Und was können wir daraus für die aktuellen Herausforderungen in der hauswirtschaftlichen Berufsbildung lernen? Diese Fragen verfolgt der vorliegende Band mittels qualitativer Inhaltsanalyse von hauswirtschaftlichen Lehrbüchern aus den vier Zeitepochen Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus und Nachkriegszeit (getrennt nach Osten und Westen). Um den jeweiligen Kern der dahinterstehenden Werte zu erfassen, werden die historischen Kontexte vor allem bezüglich Geschlechterrollen, Familie und Erziehung beleuchtet. Abschließend werden die Ergebnisse der Studie auf ihre Relevanz für die aktuelle hauswirtschaftliche Bildung überprüft, insbesondere bezüglich der Verschränkung von Hauswirtschaft und Geschlecht sowie der Beziehung zwischen Werteorientierung in der Hauswirtschaft und Menschenrechten.