Im Frühjahr 2024 hat Gerhard Richter (geb. 1932) die in diesem Buch versammelte Auswahl eigener Gemälde getroffen, durchwegs Darstellungen von Personen. Sie entstanden zwischen 1964 und 2009 und zeigen einen Reigen von Menschen unterschiedlicher Bekanntheit.
Je nach Vertrautheit mit dem Werk Richters lassen sich Personen aus seinem Familienkreis erkennen, die fast die Hälfte der Abgebildeten ausmachen. Andere bleiben im Dunklen. Es sind Gestalten der Zeitgeschichte, Freunde, Schauspieler, Politiker. In seinem Essay
versucht Helmut Friedel den Schleier zu lüften, ohne das Geheimnis und Rätsel um die Gezeigten zu beseitigen. Gerhard Richter hat Abbildungen von Personen normalerweise in Werkgruppen erfasst. Im vorliegenden Fall handelt es sich aber nicht um eine Zusammenführung dieser Werke zu einem Block, sondern um eine gedankliche, bildliche Neuschöpfung einer imaginären Begegnung, die nur hier stattfindet. Das kleine Buch möchte dieser sehr persönlichen Auswahl des Künstlers - darunter einige der schönsten Bilder, die Richter gemalt hat - gerecht werden und den Bezügen zwischen den einzelnen Werken, ihrer Entstehung und den gezeigten Menschen nachgehen.