"Das Buch Jesus Sirach" gehört zu den Spätschriften des Alten Testaments. Das Buch ist nach seinem Autor benannt, der um 190/180 v. Chr. in Jerusalem die hebräische Urfassung niederschrieb. Ben Sira präsentierte einen für die damalige Zeit modernen Gesamtentwurf der religiösen Traditionen Israels, er versuchte eine Verbindung von Tempelkult, Tora und Weisheit. Das Sirachbuch ist ein Grenzgänger zwischen Religionen und Konfessionen: Obwohl es im Judentum nie als heilige Schrift galt, wurde im Talmud mit Ben Sira argumentiert, als wäre er ein Rabbi. In der Spätantike und dann wieder in der Frühen Neuzeit war das Sirachbuch im Christentum eine Art Ratgeberliteratur.