Wie lassen sich Natur und Gesellschaft, Menschen und Nichtmenschen, Individuen und Kollektive zu einem neuen Gefüge zusammensetzen? Philippe Descola skizziert in diesem dichten Essay die Möglichkeiten einer neuen Ökologie der Beziehungen zwischen den Entitäten. Darin kämpft er dafür, dass Organismen, Werkzeuge, Artefakte oder Gottheiten nicht mehr nur als ein Umfeld des Menschen aufgefasst werden, nicht mehr nur als Ressourcen, Arbeitsmittel oder einschränkende Faktoren betrachtet werden, sondern als Akteure, die in jeder gegebenen Situationen mit den Menschen interagieren. Mit sprachlicher Ruhe und leiser Eleganz beschreibt Descola, dass der Verzicht auf den westlichen Anthropozentrismus unabdingbar ist, um dieses neue Verhältnis denken zu können, dessen Dringlichkeit er vermittelt, ohne in panische Dsytopien abzugleiten.