Die Berliner Polizeibeamtin Ute Kähler, eine mit Ostbiografie und tätig im Polizeiabschnitt 15 im Prenzlauer Berg, arbeitet mit Menschen zusammen, die einst vor oder hinter der Mauer Dienst taten. Jahrzehnte nach dem Verschwinden der Grenze hat sie sich auf Spurensuche begeben. In ihren Geschichten, so die Polizeipräsidentin in ihrem Vorwort, sind drei wichtige Dinge zu spüren: »Respekt, große Nähe und eine noch größere Sympathie für die Kollegen, ganz gleich, ob noch aktiv im Dienst oder bereits in Pension.« Es sind zeitgeschichtliche Zeugnisse, die das Verschwinden der Gegensätze, aber auch Unterschiede dokumentieren. Wir lesen von Begebenheiten, die vergessen wären, hätte Ute Kähler sie nicht aufgeschrieben. Das jedoch wäre sehr schade. »Vor allem aber wird deutlich, dass es nicht die eine Erzählung von der Polizei zu Mauerzeiten gibt. Erst alle Geschichten zusammen ergeben ein facettenreiches Bild von der damaligen Lebens- und Arbeitswelt unmittelbar an der Staatsgrenze (wie es in der DDR hieß) bzw. der Demarkationslinie (wie man in Berlin-West sagte). Dass sich die Männer zudem noch vor Michael Keuschs Kamera zeigen, genau an den Orten, die mit ihren Erinnerungen verbunden sind, macht sie noch wahrhaftiger«, meint Dr. Barbara Slowik, Polizeipräsidentin in Berlin