Wie es das Leben in einer WG so spielt ...
Ethan ist scharfsinnig, selbstbewusst, verführerisch und vor allem ist er frei.
Er führt sein Leben, wie es ihm gefällt, zieht von einer Party zur nächsten und von einem Mädchen zum anderen, ohne die geringste Absicht, je eine ernsthafte Beziehung einzugehen.
Denn für ihn macht die Liebe keinen Sinn. Die Freundschaft zu seinen Kumpels geht ihm hingegen über alles!
Allerdings hat er nicht mit Lola, seiner neuen Mitbewohnerin, gerechnet.
Die junge französische Fotografin, pleite, aber dennoch hoffnungsvoll, bricht wie ein Tornado über ihn herein und wirbelt sein Leben kräftig durcheinander.
Zwischen Ethan und Lola entsteht allmählich eine Affäre, die sich von Verlangen und Neckereien nährt, von Höhen und Tiefen!
***
"Was hast du mit meiner Cousine angestellt?"
"Was meinst du, was ich mit deiner Cousine wohl angestellt habe? Soll ich dir eine Skizze davon zeichnen?"
"Nein, schon gut, ich habe eine vage Idee ... Aber ehrlich gesagt würde es mich in diesem Fall schon interessieren", ärgere ich mich. "Wie hast du sie dazu gebracht, so zu explodieren? Nachdem sie mich erst angeschrien und behauptet hat, dass wir miteinander geschlafen hätten und du das größte Arschloch der Welt seist, hat sie mich gerade aus ihrer Wohnung geworfen."
Anstatt zu antworten, schaut Ethan mich an, als würde er weder verstehen, wovon ich eben gesprochen habe, noch Interesse daran haben, es herauszufinden. Das würde mich unter normalen Umständen zur Weißglut bringen, nur bin ich inzwischen wirklich schon müde. Und sein nackter Oberkörper vor mir ist auch nicht gerade eine große Hilfe dabei, einen klaren Gedanken fassen zu können ...
Ich werde mich wahrscheinlich nie an sein Aussehen gewöhnen, das dem eines griechischen Gottes gleicht. Auch wenn Kristen etwas anderes behauptet.
"Hör zu. Wenn sie ausrastet, weil ich mein Bett nicht mit den Frauen teile, mit denen ich schlafe, dann ist das ihr Problem. Und wenn sie denkt, dass wir beide was miteinander hatten, dann ist das ebenso ihr Problem - auch wenn es nicht das erste Mal gewesen wäre, dass ich mit Cousinen im Bett war ... Ich bin mir sicher, dass du mir zustimmst, wenn ich sage, dass sich diese ganze Aufregung überhaupt nicht lohnt. Bist du tatsächlich mitten in der Nacht im Regen hierhergekommen, um mir eine Moralpredigt zu halten?"
"Nein, aber damit ich irgendwo schlafen kann, du Idiot", rufe ich verzweifelt.
Ich lasse meine Tasche in einer theatralischen Geste auf den Boden fallen. Es hat funktioniert - er wirkt eine Sekunde lang verunsichert.
"Ich bin kein Heim für junge Mädchen in Not, Schatz."
"Nenn mich nicht ,Schatz'! Und dass ich kein Heim mehr habe, ist allein deine Schuld."
Wir schweigen einen Moment lang, er gut aussehend und skeptisch, ich müde und hungrig. Dann lege ich noch einen drauf:
"Wenn du das alles aber anders siehst, dann schmeiß mich doch auch raus", schlage ich vor und breite die Arme weit aus. "Ich wiege achtundvierzig Kilo, das sollte dir nicht schwerfallen."
An seinem amüsierten und etwas verunsicherten Funkeln in seinen Augen kann ich erkennen, dass ich gewonnen habe.
"Na schön. In meinem Bett ist noch ein Platz frei", sagt er zu mir.
***
Der Mitbewohner. Frei. Faszinierend. Provokant. Ungekürzter Roman von Amy Hopper.