Betrachtet man die derzeitige Bildungspolitik, gewinnt man schnell den Eindruck, dass leibliche Begegnungs- und Beziehungsstrukturen mittels Digitaltechnik überwunden werden sollen. Der Lehrer wird zum "Lernbegleiter", der Aneignungsprozesse lediglich coacht. Freundlichkeit, echte Zuwendung und Aufrichtigkeit bleiben auf der Strecke. In seinem Essay plädiert Nils Schulz für eine Rückbesinnung auf den Beziehungsaspekt schulischen Handelns. Entgegen der administrativen Vorgaben soll der Lehrerberuf in seiner Bedeutung für zwischenmenschliche Beziehungsarbeit und aufrichtige Leistungsbewertung gestärkt werden. Denn nichts scheint angesichts der aktuellen Krisen wichtiger für die Bildung junger Menschen und kommender Bürger.