Vom großen Webstuhl des Betens
Betrachtungen über das zentrale Gebet der Christenheit
Kein Gebet verbindet die gläubigen Christen so wie das Vaterunser - miteinander und auch mit Gott. Es entdeckt ihn als Vater und großzügigen Geber allen Lebens, als Verbindung von Himmel und Erde, wenn die Menschen beginnen, ihr Brot zu teilen, Habgier zu überwinden und einander Schuld zu vergeben.
So stellt Bruder David nach seinen erfolgreichen Gedanken zum Credo in diesem Buch nun seine vielschichtigen Überlegungen zum zentralen Gebet der Christenheit vor und versucht es in eine Sprache der Zukunft zu übertragen - damit nicht nur die Christen, sondern alle Menschen daraus schöpfen können. Er führt ein in die kunstvolle Anordnung, die reiche Symbolik und die bedeutungsvollen Beziehungen der einzelnen Teile zueinander. Er lotet zentrale Begriffe wie Vater und Himmel, Wille und Reich, Brot und das Böse aus und findet Auslegungen, die den grundlegenden Sehnsüchten und Bedürfnissen des Menschen, gleich welcher Konfession, gerecht werden.
Diese kontemplativen Perspektiven des großen Mönchs und Mystikers werden in vertiefenden Gesprächen mit der Medizinsoziologin Brigitte Kwizda-Gredler noch um viele aktuelle Bezüge zu Zeitereignissen und zu globalen Problemen bereichert. Im Zentrum steht dabei eine universale Solidarität und auch der Anspruch, die Botschaften dieses Gebetes aktiv mitzugestalten und als Auftrag für das eigene Leben zu sehen. So kann die Fülle der Strukturen, Bedeutungen und Inhalte des Vaterunsers in viele Richtungen entfaltet werden und es selbst zu einem "Webstuhl des Betens" werden.