Da war der Fluss, in dem sich die Sonne spiegelte wie gesplittertes Glas.
Da war das Tuten der Schleppkähne, die sich stromaufwärts pflügten, auf dem Deck hängten Frauen Wäsche auf, Kinder winkten und riefen in einer fremden Sprache.
Da waren die Nebenarme, still und moorig, beschattet von Erlen und Weiden. Da war ein Paddelboot, grün und rot wie eine Melonenspalte.
Da war eine Lysol geputzte Schwimmhalle morgens um halb sieben, der scharfe Pfiff aus der Trillerpfeife des Trainers, der fröstelnde Schauer beim ersten Eintauchen in das Chlorblau.
Amelie Abgott wächst in den 1970er-Jahren in einer beschaulichen Kleinstadt an der Donau heran. Sie weiß genau was sie will: Schwimmstar werden wie ihre Mutter und einen Mann wie ihren Vater. Doch das Idyll entpuppt sich bei näherem Hinsehen als von innen und außen bedroht …