Wenn die Toten noch eine letzte Postkarte schreiben: 150 lakonische, berührende, sarkastische, prägnante, lustige und fiktive Botschaften aus dem Jenseits.
Mit den Postkarten von den Toten richtet Franco Arminio den Blick aufs Leben vom Ende her, vom Tod - dieser Sache, die vielleicht alles regiert, diesem Nichts, das alles stürzt und alles zerfrisst. Indem er den Toten eine Stimme gibt, vielmehr, indem er ihnen die Möglichkeit gibt, sich mit einer letzten Postkarte an die Lebenden zu wenden, bringt er die Toten in den Alltag zurück. Er nimmt dem Tod seinen Schrecken, weil er mit diesen Postkarten zeigt, dass der Tod genauso banal sein kann, wie wir ihn uns erhaben wünschen, dass er genauso absurd komisch sein kann, wie er für uns gemeinhin düster traurig ist. Die Postkarten geben uns eine Zusammenfassung der unzähligen Arten zu sterben. Und weil wir uns das Jenseits ja gar nicht vorstellen können, ist es umso erhellender, wenn wir durch die eine oder andere Postkarte erfahren, was die Toten von diesem Jenseits halten.
Wenn auch die Postkarten fiktiv sind, so ist doch Arminios Umgang mit den Toten sehr real. Immer wieder geht er zum Friedhof in seinem Dorf und holt dort einen Toten ab für einen kleinen Spaziergang. Sie unterhalten sich über dies und das, dann begleitet er ihn zurück auf den Friedhof und überlässt ihn wieder seiner Totenruhe.
Mit den Postkarten von den Toten erhalten deutschsprachige Leser*innen erstmals Gelegenheit, Texten von Franco Arminio zu begegnen.