Farbe, Tanz, Gesang! Mit seinen 'comedies en-chantees' wie "e;Les Parapluies de Cherbourg"e; (1963) und "e;Les Demoiselles de Rochefort"e; (1966) hat Jacques Demy (1931-1990) das Filmmusical ins Frankreich der 1960er Jahre ubertragen und dessen Gestaltungsmittel zu einer modernen Filmsprache ausgearbeitet. Auch dort, wo in seinen Filmen nicht explizit gesungen und getanzt wird, begegnen die Krper einander tnzelnd, sind Rume und Bewegungen sorgfltig orchestriert, und Dekor und Kostme zelebrieren die Sinnlichkeit von Farbe und Materialitt. Auf diese Weise erffnen Demys Filme Zwischenwelten, die sich stets in flirrender Nhe zu Traum und Mrchen bewegen - selbst dann, wenn alltagsnahe Themen wie Streiks, soziale Konflikte oder die Schwangerschaft eines Teenagers verhandelt werden. Anders als fr viele seiner Zeitgenossen im Umfeld der Nouvelle Vague setzt Demy dabei weniger auf den sthetischen Bruch als auf subtile Verschiebungen, die Bekanntes in einen Schwebezustand versetzen. Mit einer Mischung aus Hommage, Pathos und Ironie zitiert er Mrchen, Geschichten oder visuelle Stereotype der Film-, Kunst- und Literaturgeschichte und ver- oder berdreht sie zugleich. In diesem doppelten Spiel, so soll der Band zeigen, liegt nicht nur die sthetische, sondern auch eine (bisher kaum gewrdigte) politische Dimension von Demys Kino.
Farbe, Tanz, Gesang! Mit seinen 'comédies en-chantées' wie "Les Parapluies de Cherbourg" (1963) und "Les Demoiselles de Rochefort" (1966) hat Jacques Demy (1931-1990) das Filmmusical ins Frankreich der 1960er Jahre übertragen und dessen Gestaltungsmittel zu einer modernen Filmsprache ausgearbeitet.
Auch dort, wo in seinen Filmen nicht explizit gesungen und getanzt wird, begegnen die Körper einander tänzelnd, sind Räume und Bewegungen sorgfältig orchestriert, und Dekor und Kostüme zelebrieren die Sinnlichkeit von Farbe und Materialität.
Auf diese Weise eröffnen Demys Filme Zwischenwelten, die sich stets in flirrender Nähe zu Traum und Märchen bewegen - selbst dann, wenn alltagsnahe Themen wie Streiks, soziale Konflikte oder die Schwangerschaft eines Teenagers verhandelt werden. Anders als für viele seiner Zeitgenossen im Umfeld der Nouvelle Vague setzt Demy dabei weniger auf den ästhetischen Bruch als auf subtile Verschiebungen, die Bekanntes in einen Schwebezustand versetzen. Mit einer Mischung aus Hommage, Pathos und Ironie zitiert er Märchen, Geschichten oder visuelle Stereotype der Film-, Kunst- und Literaturgeschichte und ver- oder überdreht sie zugleich. In diesem doppelten Spiel, so soll der Band zeigen, liegt nicht nur die ästhetische, sondern auch eine (bisher kaum gewürdigte) politische Dimension von Demys Kino.