Über Selbstbehrrschung, Schabernack, Zensur, den Karneval in Rio und andere menschliche Gewohnheiten.
Peter Burkes Buch vermittelt mit seinen exemplarischen Studien und methodischen Beiträgen einen (unterhaltsamen) Eindruck davon, welche (aufregenden) Wege die Kultur- und Mentalitätsgeschichte künftig gehen wird. Es widmet sich der Vielfalt der Kulturgeschichte: ihrem Ursprung, ihrer Funktion als soziales Gedächtnis, ihrem Begriff der Mentalität. Aber auch Beispielhaftem: Rittertum am falschen Ort, heftigen Gesten, kollektiven Träumen, neureichem Verhalten feiner Leute, alten Stadtplänen in modernen Städten.
Das neue Buch des führenden englischen Sozial- und Kulturhistorikers beschäftigt
sich im ersten Teil mit zentralen Themen der Kulturgeschichte: ihrem Ursprung,
ihrer Funktion als soziales Gedächtnis und ihrer Vielfalt. Ein zweiter
Teil behandelt Beispielhaftes: Schabernack und Selbstbeherrschung, Zensur,
Karneval in Rio, Rittertum am merkwürdigen Ort und andere menschliche Gewohnheiten.
In seinem jüngsten Buch behandelt Peter Burke zwei Themenkreise: Der erste
Teil ist Grundsatzfragen gewidmet: Woher kommt Kulturwissenschaft? Die
Kulturwissenschaft der Träume. Geschichte als soziales Gedächtnis. Stärken
und Schwächen der Mentalitätsgeschichte. Einheit und Vielfalt der Kulturgeschichte.
Der zweite Teil untersucht in sieben Beispielen menschliche Gewohnheiten:
Die Sprache der Gesten. Die Grenzen des Komischen. Der Blick des Fremden.
Die Kultur des öffentlichen und Privaten. Gelernte und volkstümliche Kultur.
Ritter in der Neuen Welt. Die Übertragung von Kultur. Wie stets macht uns
Peter Burke auf Parallelwege und Seitengassen der breiten Alleen aufmerksam
- denn in der Regel leben dort die Menschen. Sie erzählen dem Kulturhistoriker,
welche kollektiven Träume sie quälen, warum sie mit Fremden so schwer zurechtkommen
wie die mit ihnen, weswegen der Italiener so heftig gestikuliert und der
Spanier die Nase hoch trägt, wie man in neuen Städten alte Stadtpläne benutzen
kann, warum viele feine Leute nur neureich sind und manche Scherze ehrenrührig.