800.000 meist junge Menschen aus 193 Nationen feierten am 20. August 2005 auf dem Marienfeld bei Köln mit Papst Benedikt XVI. die Vigil. Cirka 200 Millionen Menschen verfolgten weltweit das Stundengebet im Fernsehen. Das in Köln zur Ikonenprozession gesungene "Geheimnis der Gottesmutter / Hymnos akathistos" ist in dieser deutschsprachigen Gestallt ein Werk des württembergischen Philologen und Komponisten Eberhard Maria Zumbroich.
1967 hatte Zumbroich ein Gelübde abgelegt, diese bedeutendste byzantinische Großhymne aus dem 7. Jahrhundert nach alten griechischen Quellen neu ins Deutsche zu übertragen und zum Singen einzurichten. Sie dient als Impuls einer, von missverstandener Süßlichkeit befreiten Frömmigkeit.
Dieser wunderschöne Lobpreis auf die Gottesmutter ist die älteste und bedeutendste Mariendichtung und wird seit über 1200 Jahren in der Ostkirche gebetet und gesungen. Sehr empfehlenswert für alle Marienverehrer.
Im ersten (Strophen 1-6) und zweiten (7-12) Viertel orientiert sich der Text weitgehend am Lukas-Evangeliums, verwendet daneben verschiedene Apokryphen und setzt mit einer Fülle von "Begrüßungen" der Mutter Gottes den Englischen Gruß Gabriels fort. Das dritte (Str. 13-18) und vierte (19-24) Viertel meditieren über die Menschwerdung Christi aus Maria und über die Wirkungen dieses seines Erlösungswerkes durch die Zeiten bis zu den beispiellosen Gedankengängen einer kosmisch umgreifenden Frömmigkeit.
Bereits 1970 sendete der SDR das Werk auf vielfachen Hörerwunsch dreimal. Noch im selben Jahr entstanden Schallplatte und gedruckter Text, die 2005, inzwischen als CD in der 64. Auflage erschienen. Der weltweite Erfolg führte 1971 zur Gründung des "Ton-Archivs zum Byzantinisch-Ostkirchlichen Ritus TABOR" und 1978 zur Stiftung der "Verklärung-Christi-Kapelle" im württembergischen Gaildorf. Das Ton-Archiv TABOR hat inzwischen etwa achtzig weitere ostkirchliche Editionen geschaffen.