Seit 1997 verbringt der 1946 in Zürich geborene Künstler Claude Sandoz die Hälfte des Jahres auf der Antilleninsel St. Lucia, von wo er jeweils mit riesigen Koffern voller Skizzen in die Schweiz zurückkehrt. Sein überbordendes Werk findet in der Thematik der Insel einen ordnenden Fokus. Sandoz ist natürlich längst kein Tourist mehr. Seine Beziehung zu St. Lucia ist komplexer, als eine gängige Künstlerresidenz dies erlauben würde.
Dieses Buch betrachtet den Moment in Sandoz' Schaffen, dem die Ethnologie den Begriff des «going native» verliehen hat: wenn das Eigene und das Fremde zusammenkommen, sich gegenseitig überlagern, vielleicht bereichern. Unter diesem Aspekt wird seine Kunst mit zahlreichen Abbildungen und in Texten von Philip Ursprung und Fanni Fetzer beleuchtet. Ein Gespräch mit dem Künstler und eingestreute Gedichte karibischer Lyriker wie Adrian Augier, Kendel Hippolyte, Jane King, John Robert Lee, Vladimir Lucien und anderer runden diese Monografie ab.