Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Philosophie), Veranstaltung: Ethik II, Sprache: Deutsch, Abstract: Veganismus liegt im Trend. Dieser Eindruck lässt sich zumindest gewinnen, wenn das wachsende Angebot an veganen Produkten oder Kochbüchern betrachtet wird. Auch in den Medien stößt man immer wieder auf Berichte, die vom "Veggie Boom" oder "Vegan Hype" berichten.
VeganerInnen argumentieren in Hinblick auf ihre Lebensweise vor allem mit gesundheitlichen, ökologischen oder ethischen Gründen. KritikerInnen haben hingegen oftmals gesundheitliche Bedenken oder glauben, dass durch eine vegane Lebensweise die eigene Lebensqualität beeinträchtigt wird. In ethischer Hinsicht wird häufig der Unterschied zwischen Tier und Mensch betont, wobei dem Tier gleichzeitig ein geringerer Wert zugeschrieben und somit die Nutzung und Tötung von Tieren legitimiert wird. Besonders häufig findet sich zudem das Argument, dass eine vegane Lebensweise - und dabei ist vor allem eine vegane Ernährungsweise gemeint - unnatürlich sei.
Solche sogenannten Natürlichkeitsargumente werden in verschiedensten ethischen Diskussionen angewandt und ihre Verwendung lässt sich geschichtlich bis zur Antike zurückführen. Aber was genau bedeutet es, eine Sache als natürlich oder unnatürlich zu bezeichnen? Lässt sich Natürlichkeit überhaupt definieren? Und wenn ja, kann diese Natürlichkeit im persönlichen, moralischen Handeln schließlich ausschlaggebend sein?
Diese Arbeit soll sich damit auseinandersetzen, ob eine Ablehnung einer veganen Ernährungsweise zu rechtfertigen ist, wenn argumentiert wird, dass diese Ernährung unnatürlich sei.