Als vor dem Aufstieg zum Inlandeis der Gletscher unmittelbar über dem Expeditionslager kalbte, befanden sich der dänische Kartograph Johan Peter Koch, der deutsche Wissenschaftler Alfred Wegener und ihre beiden Helfer in einer Lage, die vor ihnen noch nie ein Mensch lebend überstanden hat. Überhaupt war diese Grönlanddurchquerung 1912 bis 1913 ein echtes Abenteuer: Moschusochsen machten die Packpferde scheu, Eisbären zerstörten Depots, Wegener brach sich eine Rippe, Koch stürzte in eine Gletscherspalte, ein Pferd nach dem anderen ging an Erschöpfung zugrunde. Hinzu kamen noch die Belastungen durch den langen stockdunklen Polarwinter in einer Hütte auf dem grönländischen Inlandeis. Selten waren Wissenschaft und Abenteuer so eng miteinander verquickt. Wegeners Tagebücher lassen die Ereignisse noch heute so lebendig erscheinen, wie sie damals waren.