Seit den 1980er Jahren hat ökonomische Ungleichheit wieder deutlich zugenommen und inzwischen bedrohliche Ausmaße erlangt. Trotzdem hatte die Kritik an der Hegemonie wirtschaftsliberalen Denkens in Ökonomie und Politik lange kaum Resonanz in den Wissenschaften gefunden. Dies änderte sich erst durch Piketty: Auf Grundlage einer neuen statistischen Datenbank arbeitete er langfristige Trends der Ungleichverteilung von Kapital empirisch heraus. Er prognostiziert eine Rückkehr des "patrimonialen Kapitalismus", in dem die Lebenschancen der Menschen wieder durch die Höhe des ererbten Vermögens bestimmt werden, und der daher auch die Demokratie bedroht.