Im NiemandslandSommer in Berlin - und eigentlich wren Katja und Sebastian viel lieber im Bett geblieben an diesem Samstagmorgen. Endlich wieder einmal ausschlafen, endlich wieder einmal in den Tag hineinleben. Aber das Wochenende ist, wie so vieles im Leben des Architektenpaares, verplant. Auf der Fahrt zu Freunden nach Mecklenburg passiert es: Sebastian erleidet einen Schlaganfall. Ein Helikopter bringt ihn ins Krankenhaus, und der Intensivmedizin gelingt es, Sebastian am Leben zu halten. Bald aber ist klar, dass er schwer geistig behindert bleiben wird. Katja hofft zunchst, Sebastian mit ihrer Nhe, mit ihrer Liebe zurck ins Leben holen zu knnen. Aber erkennt er sie uberhaupt noch? Wo sind die Bilder der Erinnerung, die Plne fr die Zukunft, Wnsche und Trume? Ist das noch Sebastian?Der Roman erzhlt Katjas einsame Auseinandersetzung mit den Grenzen ethischmoralischer Grundstze, folgt ihrem Weg hin zu einer endgltigen Entscheidung. Es ist die Geschichte einer starken Liebe.
"Ursula Fricker schildert das Leben im Ausnahmezustand aus der Sicht Katjas. Die Stärke des Romans ist diese radikal personale Perspektive, die jedoch weit entfernt ist von Betroffenheitsprosa. Ohne emotionale Aufladung schildert die Autorin Szenen, die Katjas Ringen um ihre Liebe und ihr neues Leben anschaulich werden lassen."St. Galler Tagblatt, 05.03.2012"Es ist eine fragile, brüchige Welt, in die Ursula Fricker ihre Leser führt und sie mit einem der grossen Tabuthemen unserer Zeit konfrontiert. Was tun, wenn der Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne, seiner Gedanken ist, wenn er entgleitet, verschwindet, nicht mehr selbst entscheiden kann? Wenn er "ausser sich" steht und aus der Welt kippt. Wenn eine kleine, geplatzte Arterie die Dimension von Lichtjahren annimmt?Ein Buch über eine starke Liebe, über die Endlichkeit, über moralische Skrupel und die Last der Entscheidung. Und am Ende das Gefühl, mit der Hauptfigur angekommen zu sein. Irgendwie."Edith Fritschi, Schaffhauser Nachrichten, 08.03.2012"Was macht das Leben mit einem, der zwar lebt, aber von allem abgeschnitten ist, zu dem kaum mehr etwas vordringt, der die Aussenwelt nicht mehr erreicht? Und was machen die, die ihm nahestehen, mit einer solchen Erfahrung, ausser zwischen Verzweiflung und sinnloser Hoffnung zu schwanken? Solchen Fragen geht Ursula Fricker in ihrem Roman mit den Mitteln des Erzählens und im Medium der Sprache nach, ohne jede Didaktik, ohne die Konflikte plakativ auszustellen."NZZ, Roman Bucheli, 21. 2. 2012"Allmählich verwandelt Katja sich in ihrer Empathie. Sie beginnt Sebastian ähnlich zu werden. Ursula Fricker zeigt es in vielen Details, hörbar macht sie es an der Sprache. (...) In dieser Anverwandlung des Leidens findet Katja zwar keine Antwort auf die drängenden Fragen, aber einen Ausweg aus der Not. Ursula Fricker schildert dies mit kluger Zurückhaltung und doch mit temperamentvollem erzählerischem Schwung. Genaue Kenntnis verbindet sie mit nüchterner Sprache, alles Gedankenschwere und Leidvolle verwandelt sie in die Anschauung von Handlung und Rede. Entstanden ist ein feinnerviger Roman, der aus intimster Sicht ein Leben schildert, das sich nur noch in einem kurzgeschlossenen Innenraum abspielt."NZZ, Roman Bucheli, 21. 2. 2012"Ursula Fricker, die 1965 in Schaffhausen geboren wurde und heute in der Nähe von Berlin lebt, hat ein Buch geschrieben, das aufwühlt, aber nicht deprimiert. Sie erzählt mit nüchterne