Mit den Begriffen "Liebe" und "Widerstand" stellt dieser interdisziplinäre Sammelband zwei wichtige, nur scheinbar antagonistische Kategorien der neueren Geschichts- und Kulturwissenschaften ins Zentrum der Diskussion.
Unbestritten scheint heute, dass Liebe in den europäischen (Wissenschafts-)Kulturen seit der Aufklärung nachhaltig mit Frauen gleichgesetzt und zum zentralen Instrumentarium ihrer Unterdrückung durch patriarchale Ehe- und Familienverhältnisse wurde. Die Beziehung feministischer Theoretikerinnen zum Thema heterosexueller Liebesbeziehungen und Sexualität ist deshalb bis heute eine schwierige, konfliktreiche geblieben. Gleichzeitig kann die Geschichte der Geschlechterbeziehungen ohne die Frage nach der Liebe - ihrer sozialen, kulturellen, geschlechtsspezifischen Bedeutungen und Thematisierungen - nicht geschrieben werden. Deren Verknüpfung mit der Kategorie Widerstand scheint einen produktiven Ausweg darzustellen, um auch die Ambivalenzen historischer Liebesbeziehungen aufzuzeigen.
Wie also verhält es sich mit "Liebe und Widerstand" oder auch mit "Liebe als Widerstand" und "Liebe oder Widerstand"? Welchen Normen und Praxen, welchen Möglichkeiten und Deutungen von Liebe begegnen wir in historischen Kontexten? Darauf geben hier Beiträge von 28 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern aus verschiedenen Ländern Antworten.
Entstanden ist dieser Sammelband aus einem internationalen Symposium, das aus Anlass des 60. Geburtstages der bekannten österreichischen Historikerin Edith Saurer in Wien abgehalten wurde. Die Tagung stieß auf großes Interesse - stellte sie doch mit den Begriffen "Liebe" und "Widerstand" zwei wichtige, nur scheinbar antagonistische Kategorien der neueren Geschichts- und Kulturwissenschaften ins Zentrum der Diskussion.
Unbestritten scheint heute, dass Liebe in den europäischen (Wissenschafts-)Kulturen seit der Aufklärung nachhaltig mit Frauen gleichgesetzt und zum zentralen Instrumentarium ihrer Unterdrückung durch patriarchale Ehe- und Familienverhältnisse wurde. Gerade die Beziehung feministischer Theoretikerinnen zum Thema heterosexueller Liebesbeziehungen und Sexualität ist deshalb bis heute eine schwierige, konfliktreiche geblieben. Gleichzeitig kann die Geschichte der Geschlechterbeziehungen ohne die Frage nach der Liebe - ihrer sozialen, kulturellen, geschlechtsspezifischen Bedeutungen und Thematisierungen - nicht geschrieben werden. Deren Verknüpfung mit der Kategorie Widerstand scheint einen produktiven Ausweg darzustellen, um auch die Ambivalenzen historischer Liebesbeziehungen aufzuzeigen.
Wie also verhält es sich mit "Liebe und Widerstand" oder auch mit "Liebe als Widerstand" und "Liebe oder Widerstand"? Welchen Normen und Praxen, welchen Möglichkeiten und Deutungen von Liebe begegnen wir in historischen Kontexten?
Der Band enthält dazu Beiträge von Angiolina Arru, Ute Gerhard, Margarete Grandner und Ulrike Harmat, Karin Hausen, Ernst Hanisch, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler, Gudrun-Axeli Knapp, Michael Mitterauer, Wolfgang Müller-Funk, Herta Nagl, Helmut Puff, Edith Saurer, Martin Schaffner, Stefanie Schüler-Springorum, Birgit Wagner und anderen mehr.