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Helene Arnet ist in Schlieren ZH aufgewachsen und schloss ihr Geschichts- und Germanistik-Studium mit einer Dissertation über das Kloster Fahr im Mittelalter ab. Deren Untertitel - »Die Welt im Tropfen« - zeigt, welche Art von Geschichte und Geschichten sie besonders interessiert. Für sie war schon früh klar, dass das, was die Welt und uns selbst bewegt, sich oft und unmittelbar erfahrbar in der Nähe und im Kleinen spiegelt. Nach einigen Jahren als Mittelschullehrerin wechselte Helene Arnet in den Journalismus. Seit 2001 arbeitet sie Teilzeit als Redaktorin beim »Tages-Anzeiger«. Dort und daneben schreibt sie nach wie vor am liebsten über »Welten im Tropfen« und hat bei der Recherche für einen Artikel Hélène Vuille kennen gelernt, deren Mission sie vom ersten Augenblick an faszinierte. Als sie angefragt wurde, ein Buch über sie zu schreiben, in dem auch Hélène Vuilles selbst geschriebene Geschichten über Menschen am Rande Platz finden, sagte sie sofort zu. Denn sie glaubt, dass solche Geschichten das Potenzial haben, jene Bretter vor unseren Köpfen zu entfernen, die uns den Blick für das Wesentliche und das Richtige viel zu oft versperren. Helene Arnet lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Dietikon. Hélène Vuille, die in Einsiedeln aufgewachsen ist, sieht dorthin, wo wir alle lieber nicht hinschauen wollen. Sie erzählt uns - zwischen den Texten von Helene Arnet, die über Hélène Vuilles persönliche Geschichte schreibt - die Geschichten von Luki und Xenia, von Fernando und Christian, von Lorenzo und Frau Klematis, von Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen und die sie durch ihren Kampf gegen Food-Waste kennen gelernt hat. Aufschreiben konnte Hélène Vuille diese Geschichten, weil sie keinerlei Berührungsängste kennt, vor allem aber auch, weil sie eine ehrlich interessierte Zuhörerin ist. Und wohl auch, weil ihr eigenes Schicksal sie einst lehrte, wie wenig es braucht, um aus der Bahn geworfen zu werden. Als Siebzehnjährige erlitt sie einen Unfall, der sie um ein Haar das Leben kostete und sie, die seit ihrer Kindheit davon geträumt hatte, Pianistin zu werden, dazu zwang, in all ihrer Hoffnungslosigkeit mehr als neuen Lebensmut zu finden. Sie musste von Grund auf alles neu erlernen. Wieder Tritt fassen konnte sie vor allem, weil sie erkannte, dass sie es ebenso liebt, Buchstaben aneinanderzureihen wie Töne. Hélène Vuille ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und lebt im Zürcher Limmattal. |